31.07.2015 – Viele Kreditnehmer stehen vor der Qual der Wahl. Finanzstreber.at erklärt die Unterschiede.
Bei der Aufnahme eines Kredites gilt es viele Punkte zu beachten. Dazu zählt auch die Wahl zwischen variabler und fixer Verzinsung. Der grundsätzliche Unterschied ist relativ leicht erklärt. Bei fixer Verzinsung bleibt, selbsterklärend, der Zinssatz während der Laufzeit konstant ist. Bei variabler Verzinsung kann sich der Zinssatz während der Laufzeit ändern. Diese Änderung ist abhängig vom "Referenzzinssatz", also einem weiteren Zinssatz an den der Zinssatz des Kredites gebunden ist. Bei den Referenzzinssätzen handelt es sich meist um sogenannte Euribor-Zinssätze. Diese Euribor-Zinssätze sind Zinssätze zu denen sich Banken untereinander Geld borgen. Es gibt verschiedene Euribor-Zinssätze, für Finanzierungen werden oft der 3-, 6- oder 12- Monats Euribor herangezogen.
Nimmt man nun z.B. einen variabel verzinsten Hypothekarkredit auf, der an den 3-Monats Euribor "gebunden ist" und steigt der Euribor, dann steigt auch die Zinsbelastung des Darlehens. Der Kreditnehmer weiß also nie wie sich die Zinsen, die er zahlen muss, ändern.
Für fixe Verzinsung spricht also das Argument der höheren Sicherheit. Zumindest eine Erhöhung des Euribors (der wiederum vom Zinssatz der europäischen Zentralbank abhängt) kann einem nichts anhaben. Ein Finanzstreber fragt sich jetzt natürlich, warum überhaupt variabel verzinsen, wenn die Fixverzinsung ein höheres Sicherheitsniveau bietet. Der Grund ist, dass variabel verzinste Kredite günstiger angeboten werden, da die Bank sich nicht selbst gegen Zinssatzänderungen absichern muss. Das Risiko der Zinsänderung wird sozusagen einfach an den Kreditnehmer weitergereicht. Der Zinsunterschied liegt übrigens grob verallgemeinert bei ca. einem Prozent.
Was über die gesamte Laufzeit des Kredites billiger ist, fixe oder variable Verzinsung, kann niemand im Vorhinein sagen. Anders ausgedrückt, Vorhersagen über die nächsten 20-30 Jahre, eine realistische Laufzeit für viele Hypothekarkreditnehmer, sind unseriös. Würden wir daher von variabler Verzinsung abraten? Nicht unbedingt, vor allem auch da die Banken meist nur maximal 10-15 Jahre Laufzeiten für Fixverzinsungen anbieten, eine Laufzeit die für den Hausbau oft nicht ausreicht. Bei variabler Verzinsung würden wir aber auf jeden Fall empfehlen einen großzügigen Sicherheitspolster bei den monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu kalkulieren, um auch bei einem Zinsanstieg gewabnet zu sein.
Wer mehr Sicherheit möchte kann auch über einen "Bausparer" eine Finanzierung aufnehmen. Der Vorteil ist, dass die Zinsen für Bauspardarlehen mit maximal 6% gedeckelt sind. Der Nachteil ist, dass das Zinsniveau oft nicht ganz an dass eines "normalen" Bankkredits heranreicht.