23.07.2015 – EZB -"Hubschrauberpolitik" könnte in zweiter Jahreshälfte zu mehr Wachstum führen.
Vor Jahren hat der damalige US-Notenbankchef Ben Bernanke angekündigt im Notfall Geldbündel aus Hubschraubern abwerfen lassen zu wollen, um eine Deflation zu verhindern. Im übertragenen Sinn tut dies die EZB, die Europäische Zentralbank seit mehreren Monaten mittels einer ultralockeren Geldpolitik, dem sogenanntem quantitative easing. Ziel ist nicht nur eine Deflation abzuwenden, sondern auch wieder in der Eurozone dringend benötigtes Wachstum zu erzeugen.
Unabhängig von möglichen langfristigen Risiken könnte genau dieses Kalkül jetzt aufgehen. In den Monaten April und Mai kam es zum ersten Mal seit 2012 in der Eurozone zu einem Wachstum der Kreditvergabe. Außerdem scheinen Kreditnehmer wieder leichter an Kredite zu kommen, nach einer längeren Phase der Verschärfung der Zugangsbedingungen. Probleme gibt es aber weiterhin vor allem in den südlichen Eurostaaten. Gleichzeitig müssen bestimmte Anlageklassen wie z.B. der Immobiliensektor in den Ballungszentren Österreichs und Deutschlands kritisch beobachtet werden, damit die Preisspirale der letzten Jahre nicht unkontrolliert in eine Blase führt. Solange die Inflation, die derzeit aufgrund mehrerer Faktoren, wie dem niedrigen Ölpreis, gering bleibt, dürfte der Geldhahn offen bleiben.
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