04.07.2015 – Hochfrequenzhandel an Börsen ist ein marktbestimmender Faktor geworden.

Spätestens seit den 1980er Jahren ist der Einfluss von Computerprogrammen auf die Börsen spürbar. Vielen gilt der "Schwarze Montag" von 1987 als tragisches Symbol eines "Herdentriebs der  Algorithmen" bei dem, ausgelöst durch fallende Kurse, automatisiert immer weitere Verkaufsorder getriggert wurden. Innerhalb eines Tages stürzte der Dow Jones um mehr als 22% ein. Angemerkt sei natürlich, dass sich Menschen auch nicht unbedingt anders Verhalten (hätten).

Heute sind zwar die Programme, sowie die dahinterstehende Hardware um ein vielfaches ausgereifter, komplexer und potenter aber trotzdem noch nicht der Herde entwachsen. So wird der sogenannte Hochfrequenzhandel als Auslöser des "Flash Crashs" 2010 gesehen. Dabei gab innerhalb von Minuten der Dow Jones um 9% nach, erholte sich aber prompt wieder.

Neben diesen beiden Crashs gab es noch eine Reihe anderer, bei denen Computerprogramme vermeintlich ebenfalls ihren Code im Spiel hatten.

Der angesprochene Hochfrequenzhandel bedeutet, dass Computerprogramme versuchen Arbitragegewinne zu erzielen, also einfach gesagt versuchen billiger zu kaufen als zu verkaufen. Dabei lässt sich ein evolutionärer Verdrängungsprozess beobachten, wobei sich die "besten" Algorithmen mit der schnellsten Anbindung durchsetzen. Trotz aller Crashs und sonstiger Probleme laufen zumindest die fortschrittlichsten dieser Computerprgramme hochprofitabel. Dies erklärt wohl auch den Hochfrequenzhandelsanteil an US Börsen von bis zu 70%. An der deutschen Börsen liegt der Anteil zwischen 20 und 25%.

Ob der Hochfrequenzhandel den menschlichen Marktteilnehmern Vorteile verschafft (durch die teilweise vermutete Reduktion des Spreads), oder ob diese dadurch benachteiligt sind, ist nicht einfach zu beantworten.

Interessante Informationen zum Hochfrequenzhandel findest du hier:
Link: DerStandard

Foto: "Fatmac-imagewriteri" by Guillermo Esteves - Own work. Licensed under CC BY-SA 2.5 via Wikimedia Commons - Link ; finanzstreber.at Bearbeitung: Design, Größe, Bildausschnitt